Verein

Unser Verein


Die 1. Freie Narrenzunft Oberjesingen e. V. wurde 2010 von einer Gruppe fasnetsbegeisterter Freunden gegründet. Bereits im Gründungsjahr zählte der Verein 28 Mitglieder und ist mittlerweile auf mehr als 140 Mitglieder angewachsen.


Nicht nur während der Fasnet haben wir eine tolle Zeit miteinander, sondern unternehmen auch unter dem Jahr gerne etwas zusammen. Nicht zuletzt ist nach der Fasnet, vor der Fasnet und es gilt viel zu planen und vorzubereiten.


Prinzipiell unterscheiden wir bei unseren Mitgliedern zwischen "aktiven" und "passiven" Mitgliedern. Die "aktiven Mitglieder" tragen unser Häs und besuchen während der Fasnet viele Umzüge und Veranstaltungen. Unsere "passiven Mitglieder" unterstützen den Verein tatkräftig bei eigenen Veranstaltungen, mit Know-how und guten Ideen. Außerdem kommen sie das eine oder andere Mal gerne auf einen Umzug mit.


Hast Du Spaß und Freude an der Fasnet? Dann melde Dich einfach bei uns und komm gerne mal vorbei. >>> info@nz-oberjesingen.de


Unser Häs


Die Häsfarben orientieren sich an den Ortsfarben von Oberjesingen:

Blau und Weiß


Häsbestandteile:


  • Maske mit schwarzen Rosshaaren, blaues Kopftuch mit Häsnummer auf einer Scheibe Birkenholz
  • Schwarze, gehäkelte Stola (diese kann individuell verziert werden)
  • Schwarze Halbhandschuhe (mit Stick SCHNAI HEX oder ohne)
  • Weiße Bluse mit blauen Kragen- und Ärmelabschlüssen und Vereinswappen am linken Unterarm
  • Blauer Rock (mittellang)
  • Weiße Schürze mit blauem Band und Spitzenabschluss, die ebenfalls vom Hästräger individuell gestaltet werden kann
  • Weiße Unterhose bis zur Mitte der Wade, Abschluss mit Spitze
  • Blau-weiß geringelte Strümpfe
  • Strohhalbschuhe mit Einband in blau
  • Selbst hergestellter Hexenbesen
  • Ist die Maske abgesetzt, ist eine schwarze Wollmütze mit Schild und NZO-Emblem zu tragen.


Narrenruf:


        3 X SCHNAI-Hex

Die Geschichte der Oberjesinger Schnaireaderhexen

 

Wie die „Oberjesinger Narrenzunft“ zu Ihrem Namen „Schnaireaderhexen“, genannt Schnaihex kam:


Übersetzung des Begriffs „Schnaireader“:


Den Schnee nennt der Schwabe „Schnai“ und „Reader“ sagt er zum Sieb oder in diesem Fall zu dem der siebt. Als „Schnaireader“ bezeichnet man demnach einen, der den Schnee durchsiebt.


Zur Geschichte:

 

Es war Ausgang des Winters, als ein Bauer sich vorgenommen hatte, am nächsten Tag auf den Markt zu gehen, um dort ein Stück Vieh zu verkaufen. In aller Herrgottsfrühe aufstehend stellte er vor Ärger fest,  dass es die ganze Nacht geschneit hatte. Doch alles „Bruddeln“ half nichts, er musste bei seinem Vorhaben bleiben, denn die Ersparnisse waren den langen Winter über aufgezehrt worden. Dringend brauchte er Geld für die auf dem Hof nötigen Anschaffungen des Frühjahrs. So begab sich der Landwirt trotz Wind und Wetter zu Fuß auf den Weg zum Calwer Markt. Am Seil zog er das gut gefütterte und wohl gebaute Rindvieh hinter sich her und hoffte dabei sehr, dass sich die Mühe lohnen und er einen stattlichen Erlös mit nach Hause nehmen würde. In Calw angekommen, erkannte der brave Bauersmann sogleich seine Chance. Wegen des Sauwetters waren nur wenige Konkurrenten erschienen, und die sonst so halsabschneiderischen Viehhändler überboten sich in Ihren Preisen. Noch vor dem Elf-Uhr-Läuten hatte der Oberjesinger das Geschäft seines Lebens gemacht. Profitlich rieb er seine klammen Hände, leerte die Münzen in das Sacktuch, verknotete es und dachte so bei sich: „Jetzt könnt i grad iebermiatig weare ond a Kriagle Moscht ond an Teller Saure Kuddle veschpre!“  Sogleich setzte er den Gedanken in die Tat um und begab sich ins nächste Wirtshaus. Auf der warmen Ofenbank „verhockte“ er so richtig und ließ sich’s gut gehen. So wurden aus dem einen Krügle gleich mehrere.

Gegen Spätnachmittag machte er sich endlich leicht schwankend auf den langen, wenig einladenden Heimweg. Die Steige Richtung Deckenpfronn hinauf musste er im meterhohen Schnee gegen den Sturm ankämpfen. Nur der Gedanke an den in der Tasche klimpernden Verkaufserlös hielt den verspäteten Heimkehrer aufrecht. Was für Augen würde die Bäuerin machen,  wenn er das Geld herzählte! Gerade am Oberjesinger Ortseingang angekommen, überfiel den wohl durch das Schwitzen und die Anstrengung  schon leicht erkälteten Mann ein heftiger Niesanfall. Allzu ungeduldig zerrte er das Sacktuch heraus. Dabei löste sich zu allem Unglück der Knoten, so dass die Münzen in hohem Bogen in den Schnee flogen. Da es bereits stockdunkel war, konnte er keinen Pfenning mehr finden. In seiner Not trommelte er das halbe Dorf zusammen. Da ihm die Angelegenheit sehr peinlich war, behauptete er, ihm sei im Mondschein eine Hexe erschienen. Daraufhin habe er sich so erschrocken, dass ihm das Geld aus den Händen glitt.

Einer der angeworbenen Helfer kam auf die Idee, ihre Getreidesiebe, die „Reader“ zu holen und den Schnee zu sieben. So hoffte man, die Geldstücke wieder zu finden. Das Ergebnis der anschließenden nächtlichen „Schnaireaderei“ ist jedoch bis heute nicht genau bekannt, doch die Oberjesinger „Schnaireaderhexen“, genannt Schnaihex kamen durch diese Begebenheit zu ihrem Namen.

 

Quelle:  Schwäbische Ortsnecknamen Band 1· Breitenholzer-Igelverlag.de